2022

Rat für Kulturelle Bildung

Freiräume durch ästhetische Erfahrungen – 10 Jahre Rat für Kulturelle Bildung

Mit einem Hörgenuss der besonderen Art wurde die erfolgreiche 10-jährige Arbeit des Rates für Kulturelle Bildung e. V. am 8. März 2022 im Dom zu Lübeck gewürdigt. Er gilt mit 131 Metern Länge und Turmhöhen von knapp 115 Metern als längster Sakralbau Deutschlands und zweithöchstes Kirchengebäude Schleswig-Holsteins. Der Komponist und Organist Franz Danksagmüller füllte den imposanten romanisch-gotischen Klangraum mit einer Kombination aus Orgelklängen und elektro-nischem, durch seine Gehirnströme während des Spiels erzeugten Sound. Die ausgezeichnete Akustik des gut 20 Meter hohen Gewölbes und die mehrfarbigen Lichtprojektionen auf großen, zwischen den Säulen hängenden Stoffbahnen machten Danksagmüllers Performanz zu jener musikalisch-ästhetischen Erfahrung, die für kulturelle Bildungsprozesse charakteristisch ist.

Ästhetischen Erfahrungen wecken Kreativität, schärfen die visuelle, akustische sowie haptische Wahrnehmung und fördern die sprachliche Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift. Kulturelle Bildung bedeutet, unterschiedliche Räume für künstlerisches Handeln zu öffnen, um ästhetische Erfahrungen zu ermöglichen. Auf diese Weise schafft Kulturelle Bildung Freiräume, eröffnet ungewohnte Perspektiven sowie neue Möglichkeiten der Selbst- und Weltbeschreibung. Aufgrund ihrer Bedeutung für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen gehörte es zu den Zielen des seit seiner Gründung 2012 von der PwC-Stiftung geförderten Expertenrates, die Kulturelle Bildung im Schulunterricht zu verankern. Mit seinen Studien, Positionspapieren und Gutachten wirkte der Rat als Impulsgeber für Politik, Wissenschaft und Praxis.

Mit dem Auslaufen der 10-jährigen Förderung hat der Rat für Kulturelle Bildung seine Tätigkeit Ende 2021 eingestellt. Zuvor hatten die Ratsmitglieder und wichtige Akteure der Kulturellen Bildung auf einem digitalen Fachtag am 10. November 2021 auf die Lage der Kulturellen Bildung in Deutschland geblickt. Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und künftige Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, hatte die Arbeit des Rates gelobt und zuge-sagt, „die gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen, weiterzuentwickeln und beherzt für die Kulturelle Bildung einzutreten.“ Die ursprünglich ebenfalls im November 2021 geplante feierliche Abschlussveranstaltung musste pandemiebedingt auf das kommende Jahr verschoben werden.

Nachgeholt wurde sie im März 2022 in Lübeck. Karin Prien erhielt das Abschlussstatement des Expertenrats „Perspektiven für die Kulturelle Bildung in Deutschland“. Die Ratsmitglieder dankten Prof. Dr. Markus Hilgert, dem Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, die das intellektuelle Vermächtnis des Rates im virtuellen Raum bewahren wird: auf ihrem Online-Portal für Kulturelle Bildung und ihrem YouTube-Kanal.

Projektträger: Bertelsmann Stiftung, Deutsche Bank Stiftung, Karl Schlecht Stiftung, Robert Bosch Stiftung, PwC-Stiftung, Stiftung Mercator, Stiftung Nantesbuch

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Credits

Bilder: © Rat für Kulturelle Bildung e.V.

Textgrundlage: Wirkungsbericht PwC-Stiftung (im Erscheinen)