Stiftungsgeschichte
„10 Jahre PwC-Stiftung. 10 Jahre Bildungsengagement. Eine Erfolgsgeschichte.“
Geleitwort von Norbert Winkeljohann (Vorsitzender des Stiftungsrats der PwC-Stiftung und Sprecher der Geschäftsführung von PwC, 2010-2018) zum zehnjährigen Stiftungsjubiläum:
Steve Jobs hat einmal in einer bemerkenswerten Rede formuliert: "Die Zeitspanne eines jeden von uns ist kurz und sehr, sehr wertvoll. Darum sollte keine Zeit damit verloren werden, das Leben eines anderen zu leben. Finde deinen eigenen Weg und vertraue auf dich selbst, folge deinem Herzen und deiner Intuition. Das ist es." Und er schloss mit der Botschaft: "Stay hungry - stay foolish". Obwohl so selbstverständlich formuliert, liegt eine große Kunst darin, dieses zu erreichen. Auch bei unserer Stiftungsarbeit geht es um die Entwicklung eigenständiger, verantwortlich handelnder Persönlichkeiten, die nur durch Arbeit an sich und der Welt entstehen, wie es Wilhelm von Humboldt einmal formulierte
Jeder Mensch ist in seiner Persönlichkeit einzigartig. Die Anerkennung dieser Individualität ist ein Wert, der uns auch als Gesellschaft erfolgreich macht. Eine persönlichkeitsfördernde Bildung allerdings muss umfassend angelegt sein und schließt soziale und kulturelle Werte ein. Sie vermittelt das Orientierungswissen als Kompass und die Urteilsfähigkeit als Kenntnis vom richtungsweisenden Einsatz dieses Kompasses. Beides befähigt wiederum zur Selbständigkeit. Genau darin liegt der primäre Auftrag, den unser Bildungssystem hat. Dieser Auftrag ist aber in der heutigen, in erster Linie staatlich geprägten Bildungslandschaft mit "Lehrplandiktatur" nur noch schwer erkennbar und noch schwerer umsetzbar. Der Hang zum Normmenschen, zum bloßen Wissensrepetenten, zum sogenannten Spezialisten, setzt immer früher ein.
Dem gegenüber Kontrapunkte zu setzen, ist die Leitidee der PwC-Stiftung "Jugend, Bildung, Kultur", die sich wie ein roter Faden durch die geförderten Projekte zieht. Unsere Stiftung will einen Beitrag zur Entwicklung der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen leisten. Dies soll nicht durch Aktionismus mit kurzfristiger Effektwirkung in Folge politischer Modetrends, sondern nachhaltig geschehen. Ich weiß mich da einig mit Prof. Rolf Windmöller, der immer den "Blick für weniger offensichtliche Handlungsfelder" geschärft wissen wollte und in der "Ausbildung von Urteilskraft und Selbstwertgefühl" das Anliegen der Stiftung sah.
Ein starker Verbündeter ist dabei die natürliche Neugier, die in jedem jungen Menschen steckt, die aber allzu oft im Laufe der Entwicklung verschüttet wird. Deshalb sollen Stiftungsprojekte Kinder und Jugendliche auf Entdeckungsreise schicken - auf Entdeckungsreise zu sich selbst. Dieses "Selbst-Entdecken" ist wichtig in der unterschiedlichen Bedeutung des Wortes "Erforschung des eigenen Wesens, dessen, was in einem steckt" und gelebte Eigeninitiative bei der Erforschung der Umwelt. Dieses führt uns zurück zu den Elementen Orientierungswissen, Urteilsfähigkeit und Selbständigkeit.
An dieser Stelle gibt es eine ganz konkrete Parallele zum Selbstverständnis von PwC als Unternehmen. Als Prüfungs- und Beratungsunternehmen leben wir mit und von Unabhängigkeit und ethischen Werten. Wir leben mit und von der Diversität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir brauchen individuelle Talente, mit der Kenntnis von wesentlichen Grundlagen und Schlüsselkompetenzen, die sich der Vorläufigkeit des gegenwärtigen Wissens bewusst und bereit zum lebenslangen Lernen sind. Dies geht nur, wenn die kindliche Neugier bewahrt und die Fähigkeit zum innovativen Querdenken entwickelt ist. Denn Neues und Mehrwert entstehen nicht durch bloße Wiederholung vorgegebener Strukturen, sondern beim Verlassen der ausgetretenen Pfade.
Neben der Kenntnis dieser Pfade als notwendige Standortbestimmung, sind somit Selbstbewusstsein, Mut und ein guter Kompass, den man auch bedienen kann, erforderlich. Ansonsten besteht die konkrete Gefahr, in einer immer komplexeren globalisierten Welt verloren zu gehen. Als Unternehmen bieten wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter theoretische und praktische Bildung zum Ausbau des Orientierungswissens. Wir bieten täglich Gelegenheit zur Schärfung von Urteilskraft und fördern damit Selbständigkeit - im Kopf und im Herzen.
Wir wollen einen Beitrag in den Bildungsbereichen leisten, in denen der staatliche Ausbildungsapparat Defizite aufweist. Mein Vorgänger Hans Wagener hat das im Geleitwort zum ersten Jahresbericht 2003 in der ihm eigenen griffigen Art formuliert: "Fehlt's am Winde, so greif' zum Ruder". Nun, in den vergangenen 10 Jahren sind wir mit der Stiftung ab und zu ans Rudern geraten, sind aber nie aus dem Ruder gelaufen. Wir haben aber auch viel Rückenwind und Anerkennung erfahren, sodass wir auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken.
Dieser Erfolg ist nicht zuletzt das Verdienst der Initiatoren und bisherigen Vorstände und des Stiftungsteams bei PwC, denen an dieser Stelle für ihr persönliches Engagement herzlich gedankt sei. Ohne ihren Einsatz gäbe es die Stiftung nicht, und sie wäre nicht dort, wo sie heute steht. An vorderster Stelle gedankt sei all den Stiftern, die den Grundstein für die PwC-Stiftung gelegt haben. Die Gründungsvorstände Prof. Rolf Windmöller und Dr. Burkhard Hense, die am 1. Juli 2013 ausgeschieden sind, hinterlassen ein gut bestelltes Haus, an dem die künftige Generation weiterbauen wird. Für das langjährige Engagement von beiden sagen wir ganz besonderen Dank. Ebenso danken wir den langjährigen Wegbegleitern und zum 1. Mai 2012 ausgeschiedenen Mitgliedern des Stiftungsrates Prof. Manfred Erhardt, Dr. Gerhard Rüschen und Dr. Bernhard Wunderlin.
Der Vorstand der PricewaterhouseCoopers AG ist sich einig: PwC als Unternehmen wird sich auch künftig seiner Verantwortung für die Stiftung nicht entziehen.
Herzlich,
Ihr
Prof. Dr. Norbert Winkeljohann
Sprecher des Vorstandes der PricewaterhouseCoopers AG (2010 - 2018)
Vorsitzender des Stiftungsrats der PwC-Stiftung (2010 - 2018)